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KUNST & 3D-DRUCK

art & campus - kulturelle bildung  art & artisanat

was ist kunst?    wenn ich es wüsste, würde ich es für mich behalten. (pablo picasso)

2D - 3D - SERIALITÄT- REPRODUKTION - AUTHENTIZITÄT

Impressionen von der Vernissage am 19. Juni 2016 

Rittersaal und Gewölbekeller der Burg Dringenberg

UNI Paderborn: „Kann 3D-Druck Kunst sein?“ 

© text & fotos: franz goder

 

Was ist Kunst? Auf diese Frage soll Picasso einst geantwortet haben: „Wenn ich es wüsste, würde ich es für mich behalten!“.  Spätestens seit der Geschichte mit der Badewanne von Joseph Beuys (Links am Ende der Seite) gibt es auch den Spruch „Ist das Kunst oder kann das weg?“ Nun ja, dort ging es auch in gewisser Weise um 3D-Kunst, im Unterschied zum aktuellen 3D-Druck war jedoch analoger Handbetrieb angesagt.

 

Die Studierenden des Fachbereiches Kunst der Fakultät für Kulturwissenschaften der UNI Paderborn hatten in der letzen Zeit in unterschiedlichen Seminaren zusammen mit ihren Studienbegleitenden diese Fragen nach dem Kunstbegriff insbesondere im Hinblick auf neue Möglichkeiten des 3D-Druckes gestellt.

 

„2D / 3D Die Frage nach Serialität, Reproduktion und Authentizität im Druck, Abdruck und 3D-Druck“ war als Arbeitstitel herausgekommen. Der Titel der Ausstellung war Programm, lud die Gäste der Vernissage in der Burg Dringenberg ein zu einer Suche nach neuen Möglichkeiten, den bisher eher für Bereiche der Technik bekannten 3D- Druck auch als Ausdrucksmöglichkeit der künstlerischen Inspiration zu gewinnen und mit 2D-Verfahren zu vergleichen. Die Ergebnisse der studentischen Projekte aus den Seminaren der Grafik und Bildhauerei von Sara Hornäk, Alfons Knogl, Anna Penning, Eva Weinert und Hartmut Wilkening zum Druck, Abdruck, Abguss und 3D-Druck konnten im Rittersaal und Gewölbekeller der Burg Dringenberg in Augenschein genommen werden.

„Druck, Abdruck, Abguss und 3D-Druck sind künstlerische Techniken, die auf Vervielfältigung abzielen, serielle Möglichkeiten eröffnen, etwas reproduzieren und die Frage nach dem Authentischen aufwerfen“ erläuterte Professorin Sara Hornäk in ihrem Vortrag, mit dem sie den in großer Zahl erschienenen Besuchern der Vernissage in der Burg Dringenberg eine Fragestellung der Projekte näher brachte. Dabei sei zum Beispiel auch zu untersuchen gewesen, welche Rolle ein (Herstellungs)Verfahren für das künstlerische Werk spiele, inwiefern neue Technologien Inhalte und Formen prägen und so eventuell das Grafische oder das Skulpturale verändern.

„Diese Fragen stellen sich nicht erst mit der Erfindung des 3D-Drucks, sondern bereits in den seit Jahrtausenden gebräuchlichen Vervielfältigungstechniken im zwei- und dreidimensionalen Bereich“ ordnete Prof. Sara Hornäk die aktuellen Projekte weiter ein. Bis hin zu den digitalen Medien heute habe sich auch die Plastik durch neue Abgussverfahren, neue Technologien und einen stark erweiterten Materialeinsatz grundlegend verändert. Die additive Fertigungstechnik des 3D-Drucks entspreche damit einer Weiterentwicklung von historischen Reproduktionstechniken.

Die Frage „Was ist Kunst“ wurde in dem sehr ausführlichen und differenziert auf die verschiedenen Arbeitsbereiche der Studierenden eingehenden Vortrag zwar auch nicht beantwortet, einer Entwicklung ist sich Prof. Sara Hornäk jedoch sicher: „Zentral erscheint der Zugang zu bildhauerischen Fragen in einer internet-basierten Welt. Digitale Vorlagen und physisch reale Umsetzungen verschmelzen miteinander. Umgekehrt werden Transfermöglichkeiten aus der materiellen Welt in eine virtuelle durchgespielt und dabei neue Formen des künstlerischen Ausdrucks gefunden“. Sowohl der zwei- als auch der dreidimensionale Druck spiele mit Gegenstandsbezügen und hinterlasse Spuren der Welt im Bild oder Objekt.

Im Gewölbekeller der Burg Dringenberg zeigten sie mit Freude Ergebnisse der Seminararbeiten aus den Fachbereichen der Fakultät für Kulturwissenschaften der Uni Paderborn (von links): Dekan Prof. Dr. Volker Peckhaus, Susanne Henning, Anna Penning, Eva Weinert und Prof. Dr. Sara Hornäk.

Die Zahl der mit eigenen Exponaten an der Ausstellung in der Burg Dringenberg beteiligen Studierenden ist beeindruckend: 41 Namen werden für den Rittersaal und 20 für den Gewölbekeller gelistet. Seit 2015 finden mit Unterstützung des StudentLab3D an der Universität Paderborn verschiedene Seminare des Faches Kunst in Kooperation mit dem Direct Manufacturing Research Center statt. Die Studienwerkstatt wurde mit Geldern aus dem Förderpreis für Innovation und Qualität in der Lehre der Universität Paderborn aufgebaut, der den Fächern Kunst und Maschinenbau verliehen wurde. In insgesamt sechs Lehrveranstaltungen, für die auch externe Künstler gewonnen werden konnten, hatten Studierende des Faches Kunst dank der finanziellen Förderung die Möglichkeit, sich in dem neu eingerichteten StudentLab3D mit dem 3D-Druck vertraut zu machen und herauszufinden, inwieweit sich die neuen Technologien eignen, eigene skulpturale Fragestellungen zu entwickeln.

Begrüßt worden waren die Besucher der Vernissage in der Burg Dringenberg von Monika Nauendorf, die als Vertreterin des Heimatvereins Dringenberg zu den Gästen sprach, und vom Dekan der Fakultät für Kulturwissenschaften der Universität Paderborn, Prof. Dr. Volker Peckhaus. Entstanden war die Idee zu der Ausstellung in Kooperation mit dem Kulturverein ARTD Driburg und dem Heimatverein Dringenberg. Die Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Wirtschaft zeigte sich auch darin, dass Phoenix Contact als Sponsor für den Katalog und die Sparkasse Höxter als Sponsor für die Ausstellung gewonnen werden konnten.

Gruppenfoto: Viele Studierende waren mit ihren Studienbegleiterinnen zur Vernissage gekommen und freuten sich über die große Resonanz: Prof Sara Hornäk (4. v.r.), Anna Penning (2.v.r.), Eva Weinert (1.v.r.) und Susanne Henning (7.v.l.). Mit dabei auch Monika Nauendorf, Heimatverein Dringenberg (8.v.l), Angela Josephs, Phoenix Contact (9.v.l.) und Dr. Wolfgang Daum, Vorsitzender Kulturverein ARTD Driburg (10.v.l.).

Die Ausstellung in der Burg Dringenberg

war geöffnet

vom 19. April 2016 bis 07. August 2016

Mi und Sa von 14 - 17 Uhr und

So von 10 - 12 und von 14 - 17:30 Uhr.

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