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Nina & Stefan Lindlahr
art & campus - kulturelle bildung art & artisanat
was ist kunst? wenn ich es wüsste, würde ich es für mich behalten. (pablo picasso)
Nina & Stefan Lindlahr - „Klangspuren“
im Rittersaal der Burg Dringenberg
Impressionen von der Vernissage am 27. Mai 2018
© text & fotos: franz goder
Bad Driburg-Dringenberg GERMANY / ALLEMAGNE / NRW
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„Spurensuche“ ist in historischen Gemäuern wie der mittelalterlichen Burg Dringenberg zunächst keine ungewöhnliche Tätigkeit.
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„Klangspuren“ zu erforschen mit Nina und Stefan Lindlahr in einer - wie in der Einladung stand - „textil-audio-visuellen Spurensuche“ war auch für die an viele ungewöhnliche Impressionen gewöhnten Besucherinnen und Besucher der Vernissage im Rittersaal eine ganz neue Erfahrung.
Jeder kennt solche Rückblenden: Man hört ein Geräusch, einen Klang, einen Satz oder ein Wort und schon kommt die Erinnerung an eine Situation, an ein Ereignis, an einen früheren Lebensabschnitt. Solche Momente greifen Nina und Stefan Lindlahr in ihrer Klangspuren-Serie auf.
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Sie erzählen in mixed-medialen Arbeiten vom Erinnern durch Sprache, durch ein Objekt, durch Klang und Material. Untersucht werden dabei Äquivalenzen von materiell-textiler und klanglich-musikalischer Wahrnehmung in biografischen und kulturellen Kontexten. Während der Performance im Rittersaal der Burg Dringenberg konnten die Gäste der Vernissage durch herumgereichte Materialien textile Stoffe „hören“ und Klänge „fühlen“.
Die textil-auditiven Forschungen werden in Form eines Klangarchivs gezeigt. Eine skulpturale Installation textiler Tonträger wird ergänzt durch eine an die Spurensicherung angelehnte Kategorisierung und Systematisierung von realen und assoziativ-elektronischen Klängen. Wie klingt zum Beispiel ein Stoff? Wie verknüpft sich das haptische mit dem auditiven Erlebnis? Mit welchen Worten aus dem Textilbereich beschreiben wir unser Klangempfinden? Man merkt schnell, dass sich hier zwei unterschiedliche Arbeitsschwerpunkte und Charaktere in idealer Weise ergänzen.
Nina Lindlahr arbeitet nach pädagogischer Tätigkeit an einer Schule seit 2013 als Dozentin an der Fakultät für Kulturwissenschaften der Universität Paderborn im Fachbereich Textil des Institutes für Kunst/Musik/Textil.
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Die an der Universität zu Köln ausgebildete Textil- und Kunstpädagogin ist daneben als Künstlerin und Sängerin mit ihrer Stimme und ihrem Songwriting auf der Bühne und im Studio Teil verschiedener elektro-akustischer Musikprojekte.
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In ihren Texten und in ihrer künstlerischen Arbeit sieht sie sich als Beobachterin und Erzählerin mit besonderem Interesse an biografischen Fragmenten und dem Unerwarteten.
Stefan Lindlahr sieht sich als Klangforscher und Sounddesigner. Sein Tonstudio-Know-How hat er sich seit Anfang der 90er Jahre erarbeitet.
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Stationen bei der Virgin-Group, im Conny Plank Studio und im eigenen Sonicfield Tonstudio führten u.a. zur Mitarbeit bei Produktionen für Elton John, George Michael, Gianna Nannini und Nina Hagen.
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Stefan Lindlahr gilt als Experte für digitale Musikproduktion. Zu diesem Thema führt er auch Seminare und Schulungen durch, u.a. für für „National Association of Music Merchants“ in Los Angeles und die „International Music Software Trade Association“ in Berlin und Seoul.
Die Arbeit „Textile Tonträger“ zeigt eine Sammlung von Stoffen, denen Klang, kultureller Kontext und sprachliche Assoziation zugeordnet wurden. Die Besucherinnen und Besucher können sich der Herausforderung stellen, diese als interaktives, analog/digitales Archiv zu erforschen. Dabei wäre dann auch die Frage zu beantworten, ob die Akribie der (Klang-)Spurensicherung eine objektive Orientierung ermöglicht oder ob sie eventuell erst den individuellen und damit subjektiven Zugang zur eigenen Erfahrungs- und Gefühlswelt eröffnet.
Nina und Stefan Lindlahr sind ein eingespieltes Team. Im Rittersaal der Burg Dringenberg inspirieren sie auch durch mehrere Video-Installationen. „Digital Loom“ spielt mit den Elementen eines Gewebes. In der textilen Video-Installation „White Sheep“ dienen Stoff und Musik als Projektionsfläche für die Gedanken einer Ruhe suchenden Person. Die vom Kunst- und Kulturverein ARTD Driburg und Heimatverein Dringenberg initiierte Ausstellung sollte man sich nicht entgehen lassen.
Die Ausstellung in der Burg Dringenberg
Burgstraße 33, 33014 Bad Driburg-Dringenberg
Ist geöffnet vom 27. Mai 2018 bis 15. Juli 2018
Mi und Sa 14:00-17:00 Uhr - So und Feiertage 10:00-12:00 und 14:00-17:30 Uhr
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