Besucher der Vernissage, die ja in Bildern zunächst meist nach bekannten Formen suchen, konnten fündig werden. Motive der Region verbindet Mix jedoch zu ungewöhnlichen Kombinationen und Aussagen. Bei der Betrachtung der Bilder und im Gespräch mit dem Künstler gewinnt man den Eindruck, dass der Ausgangspunkt oft ein ihn bewegendes Thema ist. Während der Ausgestaltung werden dann unterschiedliche Themen- und Zeitbezüge visualisiert. Kraftvolle Farben unterstreichen dabei starke Aussagen. Wie vielfältig die Zugänge zu den Themen, die Auseinandersetzung während des Entstehungsprozesses und am Ende des Tages die Ergebnisse sind, zeigt die Vielfalt der ausgestellten Exponate..

Den Raum für die Ausstellung bildet die Dorfkirche in Werder - Petzow. Diese von Karl Friedrich Schinkel entworfene Hülle, die nicht zuletzt durch ihre geniale Schlichtheit ihren ganz eigenen Charme entfaltet, lässt die Bilder im Wechselspiel des durch die hohen Fenster einfallenden Lichtes in ihren kräftigen Farben erstrahlen. Die Motive treten in einen variantenreichen und intensiven Dialog mit den Betrachtern. So zeigten sich auch die in großer Zahl erschienenen kunstinteressierten Besucher der Vernissage begeistert, als sie bekannte Dinge wiedererkennen und neue Aussagen und Formen entdecken konnten.

Die Vernissage in der Schinkelschen Dorfkirche wurde begleitet und umrahmt von flotten Saxophon-Klängen mit Bärbel Krüger und ihrem musikalischen Partner.

Begrüsst wurden die Gäste der Vernissage von Doris Patzer, die als Kulturreferentin des Landkreises Potsdam-Mittelmark ihre Freude darüber zum Ausdruck brachte, mit Wilfried Mix einen Künstler für die Ausstellung in der Dorfkirche in Werder-Petzow gewonnen zu haben, der seine Wurzeln in der Region hat und seinen Lebensmittelpunkt auf der Insel der Stadt Werder gewählt hat. Der Veranstaltungsort habe sich im Laufe der Jahre zu einem lebhaften und ambitionierten Raum für Kulturveranstaltungen entwickelt. Wechselnde Kunstausstellungen seien fester Bestandteil des attraktiven Angebotes. 

Doris Patzer

Wilfried Mix

Dr. Baldur Martin

Mit seinen in die Ausstellung einführenden Worten vermittelte Dr. Baldur Martin den interssiert lauschenden Besuchern der Vernissage ein Bild des Künstlers Wilfried Mix. So könnten manche Bilder des Künstlers zunächst den Eindruck erwecken, ihre Aussage sei mit einem Blick zu erfassen, in der Regel erschließe sich den Betrachtern jedoch erst auf den zweiten und dritten Blick die Details eines Werkes und lassen selbst dann Raum für Interpretationen. Wilfried Mix, der bisher auch Bilder im Auftrag und mit konkreten Vorstellungen der Auftraggeber malt, habe jedoch auch schon in früheren Zeiten unter anderen gesellschaftlichen Gegebenheiten nicht alle Wünsche akzeptiert und den Bildern seinen eigenen Stempel aufgedrückt. Mit seinen Bildtiteln und Aussagen sei er früher immer mal wieder angeeckt bis hin zu dem Versuch der Verbote, letzlich habe er sich aber mit seinen Vorstellungen durchgesetzt. Wilfried Mix sei wichtiger Teil einer Künstlerszene, die nicht zuletzt durch seine Aktivitäten mit den Jahren immer bedeutender geworden sei.

Wilfried Mix wurde 1955 in der Inselstadt Werder/Havel geboren. Sein Geburtshaus in der Fischerstrasse 60 hat er für seine eigenen Zwecke weiterentwickelt und zu seinem Stammsitz mit Atelier und Galerie erkoren.

Schon 1968 entstanden erste Zeichnungen und Plakatmalerei, 1981 begann er mit der Landschafts- und Portraitmalerei, ab 1990 machte er sich als Maler und Grafiker selbständig. Er erlernte den Siebdruck in Nürnberg, die Airbrush-Technik in Berlin. Wilfried Mix bespielte zahlreiche Gemeinschafts- und Einzelausstellungen und organisiert den "Werderschen KunstMarkt" in Werder/Havel. Während früher neben der Malerei auch andere Tätigkeiten dazu beitragen mussten, den Lebensunterhalt für sich und seine Familie zu verdienen, hat er sich seit einigen Jahren komplett der Malerei verschrieben.

"Ökumene auf dem Werder", mit zeitlichem Abstand in zwei verschiedenen Fassungen entstanden, verdeutlicht eine Vorgehensweise des Künstlers Wilfried Mix: Er kombiniert bekannte Elemente wie zum Beispiel die Kirchtürme der beiden Konfessionen auf der Insel, verpackt sie in Fruchthälften (die Stadt Werder ist als "Blütenstadt" überregional für ihr Obst bekannt), deutet dabei die reale Landschaft im Hintergrund an, vermischt sie mit einer fiktiven Szene zweier Würdenträger beider Kirchen und schafft so eine völlig eigene Aussage, in die geneigte Betrachter ihre eigenen Deutungen hineinprojizieren können..

Der Künstler Wilfried Mix konnte Glückwünsche von allen Seiten zur gelungenen Ausstellung entgegennehmen.

Sie freuten sich über die gelungene Vernissage und diskutierten mit den sehr kunstinteressierten Besucherinnen und Besuchern in Petzow die vielen Fragen und Anmerkungen: (von rechts) Doris Patzer, die als Kulturreferentin des Kreises Potsdam-Mittelmark die Begrüßungsworte sprach, Dr. Baldur Martin, der seit über 50 Jahren als engagierter Ortschronist die Entwicklung der Stadt Werder begleitet und mit seinen einführenden Worten die Gäste auf das Werk des Künstlers einstimmte, der Künstler Wilfried Mix mit seiner Lebenspartnerin.

Das Kirchengebäude nach einem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel ist mit seiner genial schlichten Formensprache ein Kleinod der Region. Die Dorfkirche in Petzow dient als Raum für zahlreiche Veranstaltungen: Ausstellungen vieler Künstler werden gezeigt, Hochzeiten führen Paare in einen neuen Lebensabschnitt, auch Konzerte können dank einer transportablen Bühne stattfinden.

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