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Beisinghoff & Sexauer
art & campus - kulturelle bildung art & artisanat
was ist kunst? wenn ich es wüsste, würde ich es für mich behalten. (pablo picasso)
Roxanne Sexauer als „Artist in Residence“ bei Barbara Beisinghoff
Impressionen von der Präsentation am 26. Juli 2018
im Atelierhaus Beisinghoff in Diemelstadt-Rhoden
© text & fotos: franz goder
Diemelstadt-Rhoden
GERMANY / ALLEMAGNE / NRW
Sie vertieft ihre Holzschnittblöcke hingebungsvoll bis ins kleinste Detail. Das Aufzeichnen und Einkerben ist mit den Jahren immer intensiver, komplexer und dringlicher geworden: Roxanne Sexauer zeigt in den dicht mit Kunstinteressierten gefüllten Atelierräumen im Atelierhaus Beisinghoff bei sommerlicher Hitze die Ergebnisse ihrer Arbeit an Druckgrafiken, die während ihres mehrwöchigen Aufenthaltes als „Artist in Residence“ entstanden sind. Im Atelierhaus Beisinghoff war sie der 13. Gast - offenbar eine Glückszahl für Barbara Beisinghoff.
Barbara Beisinghoff (links) und Roxanne Sexauer haben sich in den vier Wochen der „Artist in Residence“ Zeit gut verstanden und schätzen gelernt.
Roxanne Sexauer arbeitete in Diemelstadt- Rhoden an Druckgrafiken für zwei anstehende Ausstellungen. Man hört, sie arbeite sehr intensiv und kompromisslos. Da könne der Schaffensprozess schon mal mehrere Tage oder Wochen dauern. Die erste Ausstellung Earthly Delights (Weltliche Freuden) werde in der Channel Islands Galerie in Camarillo, California, die zweite Ausstellung Go West in der Universität von Wyoming in Laramie stattfinden.
Man merkt schnell, dass Roxanne Sexauer viel in der Welt unterwegs war. Bei der Präsentation ihrer Arbeitsergebnisse im Atelierhaus Beisinghoff erzählt sie zum Beispiel nebenbei auch von Geiri, dessen Haus sie 2017 bei ihrer letzten Künstlerresidenz in Island beeindruckt hat: „I did work in the Technical Museum of East Iceland, where Dieter Roth’s presses, inks & lead type collections are housed. It was under the auspices of the Skaftfell Center for the Visual Arts in Seydisfjordur, East Iceland“.
Artist in Residence Aufenthalte sind gut dazu geeignet, eigene Arbeitsweisen zu diskutieren und Anregungen für den eigenen künstlerischen Ausdruck zu gewinnen. In Diemelstadt-Rhoden ergab sich durch den Austausch mit Barbara Beisinghoff, dass sie zum ersten Mal den Druck mit weisser Farbe bei ihren eigenen Arbeiten einsetzte (Beispiel Ausschnitt im rechten Bild), Sie arbeitet mit unterschiedlichen Materialien und zeigt eine grosse Bandbreite in ihrer Bildsprache, Die Drucke werden manchmal zu einer Collage, indem sie nachträglich mit gesondert angefertigten Elementen angereichert werden. Sie arbeitet mit besonderen Motiven, auf ihren Linolplatten sieht man zum Beispiel öfter ein Fabeltier, den sogenannten Wolpertinger.
Von der Bronx nach Long Beach
Roxanne Sexauer wurde in der Bronx in New York geboren. Sie hat bei Mauricio Lasansky in Iowa Druckkunst studiert und ihren Master an der State University New York in Purchase bei Antonio Frasconi gemacht. Seit 1989 arbeitet Roxanne Sexauer als Professorin an der California State University in Long Beach.
„She has been on the faculty at CSULB since 1989, and in addition to being the area head of the Printmaking Discipline, she teaches relief, etching, and survey of printmaking classes. She also teaches drawing and the history of prints and drawings.“. Sie lehrt dort noch immer, wenn auch mittlerweile mit zeitlich reduziertem Umfang.
Peter Frank schrieb 2014 in der Huffington Post Review: “Roxanne Sexauer hat sich immer für die althergebrachten Drucktechniken, besonders für den Holz- und Linolschnitt eingesetzt. Der Reichtum der Visionen in ihren eigenen und den Arbeiten ihrer Studenten beweist, dass diese Techniken nach wie vor vital sind - trotz neuer Medien. Sie ringt dem alten Format neue unerwartete und spannende Gesichtspunkte ab. Linie und Fläche, positive und negative Form finden zusammen zu einem vielstimmigen Satz, zu einem Kosmos mit wunderbaren Effekten.”
Der Einstieg in ihren Vortrag (links) und der Ausstieg daraus - Roxane’s Leitgedanken …?
Das Atelierhaus Beisinghoff ist für KünstlerInnen ein Haus der Begegnung
Die "Druckgraphik Beisinghoff Residency" bietet bis zu 2 Künstlerinnen und Künstlern aus verschiedenen Kontinenten für 4 Wochen Gelegenheit, gemeinsam im Druckgrafik-Studio in Diemelstadt-Rhoden, Germany, zu arbeiten und sich gegenseitig zu inspirieren. Geboten wird den Künstlerinnen und Künstlern natürlich mehr als nur Zeit im Studio. Bilder, Gedanken und Worte aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln betrachtet führen zur Eigenreflektion und manchmal auch zu neuen Wegen der Kreativität.
Internationales Netzwerk
Barbara Beisinghoff sieht sich über die vielen Jahre als Teil eines internationalen Netzwerkes und zeigte sich im Gespräch sehr erfreut darüber, mit Roxanne Sexauer eine renommierte Künstlerin aus den USA mit Lehrauftrag an der California State University für den Aufenthalt in Diemelstadt-Rhoden gewonnen zu haben, die auch Teil des Netzwerkes internationaler Künstler aus allen Kontinenten ist.
Wie schon bei unserem letzten Besuch 2015 zeigte sich, dass Kunst und Kultur als wichtiges Element internationaler Zusammenarbeit gesehen werden sollten.
Diese internationale Zusammenarbeit und der Austausch über mehrere Wochen tragen dazu bei, unterschiedliche Denkweisen und Sichtweisen verstehen und schätzen zu lernen. Über Ländergrenzen und Kontinente hinweg können Beziehungen nachhaltig gepflegt werden.
Diesem Friedensprojekt wünschen wir weiter viel Erfolg und Zulauf!
Die Unterkunft für die Gäste ist kostenlos. Die Gastkünstler zahlen ihre Reisekosten, Verpflegung und Materialien. Das Mittagessen wird gemeinsam zubereitet. So kommt man sich näher und tauscht sich gleichzeitig über unterschiedliche Esskulturen aus.
Barbara Beisinghoff schätzt das Konzept "Artist in Residence" nicht nur als Gastgeberin, war sie doch selbst schon als Gast dieses Konzeptes zum Beispiel in Belgien, Österreich, Schweden, Israel, Canada und China .
IT’S! MY! LIFE! (CARPE DIEM)
Roxanne Sexauer hatte viel zu erzählen. Mit gewisser Freude und Stolz erzählte sie von Stationen ihres Lebens und ihrem beruflichen Werdegang, von Impulsgebern und Förderern, vom Einfluss durch ihre Familiengeschichte. Dabei fehlte auch nicht ein Familienfoto aus dem Jahre 1908 (rechtes Bild).
Roxanne Sexauer hat noch viel auf ihrer Agenda. Der Aufenthalt in der ländlichen Umgebung im Atelierhaus Beisinghoff war sicher ein bereichernder Baustein in ihrer Vita.
Präsentation der Ergebnisse des 4-Wochen-Workshops
Gegen Ende der Workshops präsentiert Barbara Beisinghoff in ihrem Atelierhaus in Diemelstadt-Rhoden die Künstlerinnen und Künstler mit den Ergebnissen der Workshop-Studien einer interessierten Öffentlichkeit.
Am 26. Juli 2018 war es die Gastkünstlerin Roxanne Sexauer aus Kalifornien, die ihre Ergebnisse des
4-wöchigen Workshops den kunstinteressierten Besucherinnen und Besuchern zeigte und erläuterte.
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