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was ist kunst? wenn ich es wüsste, würde ich es für mich behalten. (pablo picasso)
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paderborner wintersalon
EUROPE / GERMANY / ALLEMAGNE / NRW / PADERBORN
Ja, es wurde wieder ein Fest für die Sinne. Gedacht dazu, einen qualitativen Querschnitt des künstlerischen Schaffens der Region zu präsentieren und so Kunst, Kunstinteressierte sowie potentielle Käufer zusammenzubringen, hatte das Organisationsteam zur Vernissage des 8. Paderborner Wintersalons in den Raum für Kunst am Kamp 21 in Paderborn eingeladen.
8. PADERBORNER WINTERSALON - RAUM FÜR KUNST
Impressionen von der Vernissage zur Ausstellung
am 24. November 2019 im Raum für Kunst Paderborn
© text & fotos: franz goder
Mona Schäfer freute sich während der Begrüßung der Gäste über die große Resonanz bei den Künstlerinnen und Künstlern der Region. Über 80 Künstlerinnen und Künstler aus Ostwestfalen-Lippe hatten sich beworben und insgesamt 157 Arbeiten für den Paderborner Wintersalon eingereicht.
Eine 4-köpfige Jury wählte 53 Arbeiten von 38 Künstlerinnen und Künstlern aus, die vom 24. November bis zum 08. Dezember 2019 im Raum für Kunst präsentiert werden - Malerei, Grafik, Fotografie, Skulpturen, Objekte und Installationen zeigen eine grosse Bandbreite künstlerischen Schaffens.
Es wurde ein professioneller Katalog zur Ausstellung erarbeitet, in dem die ausstellenden Künstlerinnen und Künstler sich und ihre ausgewählten Arbeiten präsentieren. Angaben zum Material, den Preisvorstellungen und Grössenangaben vervollständigen die Informationen für Kunstinteressierte.
Performance mit Erwin Grosche
Der seit langer Zeit von einem breiten Publikum geschätzte Bühnenkünstler und Buchautor Erwin Grosche wurde eingeladen, das Vorwort zum Katalog zu schreiben und die Vernissage mit einer Performance zu eröffnen.
Er habe sich bei seiner Performance spontan für eine Meditation entschieden, erklärte Erwin Grosche schmunzelnd dem interessiert lauschenden Publikum der Vernissage im Raum für Kunst - die Meditation wurde dann doch recht energisch und zu einem schnellen Ritt durch Gefühlswelten. Erlösung von Ängsten war eine der Verheissungen, die natürlich auch mit „treffenden“ Beispielen angereichert wurden. Die Kunstinteressierten hatten die nicht automatisch leichte Aufgabe, sich im Galopp zwischen Ironie und Tatsachenbehauptungen zu entscheiden.
Auch in dem von Erwin Grosche geschriebenen Vorwort zum Ausstellungskatalog fordert er heraus - in diesem Fall die Leser. Eine Kostprobe aus dem Vorwort:
„Wer jeden Tag in der Zeitung steht kann nicht erwarten von uns ernst genommen zu werden“, so ein Raum-für-Kunstmitarbeiter, der nicht namentlich genannt werden will. „Unser Idealkünstler ist immer noch arm, krank und hässlich.“
Soweit das Zitat. Ob Kunst ernst genommen wird, hängt natürlich auch stark von den Betrachtenden ab. Ansonsten kann zur Definition von Kunst immer noch das im Kopf dieser Seite genannte Zitat von Pablo Picasso herangezogen werden: „Was ist Kunst? Wenn ich es wüsste, würde ich es für mich behalten“. Oder auch mit Goethe vor 200 Jahren: „Man erblickt nur, was man schon weiss und versteht“.
OWL als Quelle der Kreativität - 4 Beispiele aus der Ausstellung
Ein Ziel der Ausstellung im Raum für Kunst ist es, einen qualitativen Querschnitt des künstlerischen Schaffens der Region Ostwestfalen-Lippe zu präsentieren.
Frank Wolters, seit 2 Jahren Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Paderborn sprach vor einigen Monaten an anderer Stelle in einer Rede über die Vorzüge der Provinz: „Sprechen wir über Provinz, meinen wir damit oft, das ist „altbacken, konservativ, hinterwäldlerisch“ oder einfach, da ist nichts los. Wir vergessen dabei, dass die meisten Weltmarktführer in der Bundesrepublik Deutschland genau da Ihre Zentralen haben, wo andere und nicht selten auch die Menschen die dort wohnen und leben von der Provinz sprechen. Kreativität, Entwicklungs- und Widerstandsfähigkeit scheinen also dort zu entstehen wo weniger Stadt ist, mehr Land, mehr Provinz ist.“ Vielfalt, das sei das Ding der Provinz, auch wenn die Metropolen bunt und laut seien und in vielen Bereich Hotspots haben und neue ausbilden,
Die Vielfalt künstlerischer Kreativität in OWL kann mit der Ausstellung im Raum für Kunst am Kamp 21 in Paderborn erlebt werden. Hier 4 Beispiele mit unterschiedlichen Techniken und Materialien von unterschiedlichen Persönlichkeiten.
Carsten Gude beschäftigt sich mit Malerei, Grafik und Kommunikationsdesign. Das auf die Betrachtenden recht abstrakt wirkende Bild in Acryl auf Leinwand des Bielefelders wird mit dem Titel „DIE VERKÖRPERUNG“ präsentiert.
Alexander Horst beschäftigt sich neben seinem Beruf im Gesundheitswesen mit der Ölmalerei. Der bei der künstlerischen Arbeit auch dem Zufall etwas Raum gebende Paderborner zeigt sein mit Öl auf Leinwand kreiertes Werk mit dem Titel „BANANA-DANCE“.
Wolfgang Daum beschäftigt sich seit längerer Zeit mit der Steinbildhauerei. In der letzten Zeit hat er auch das Material Glas für seine Arbeiten entdeckt. Der Künstler aus Lichtenau präsentiert einen „SERPENTINIT AUF HÖLZERNEM WAGENRADABSCHNITT“.
Dagmar Venus beschäftigt sich schon viele Jahre mit künstlerischer Fotografie. Sie zeigt 2 Fotographien auf Fineartpapier mit den Titeln „OUT OF FOCUS I“ und OUT OF FOCUS II“. Dagmar Venus ist Mitglied von @19, einer Ateliergemeinschaft in Paderborn.
Der Raum für Kunst - Raum mit Menschen für Menschen
Der Raum für Kunst e.V. wurde im Februar 1991 von Kunststudenten der Paderborner Universität gegründet. Auf der Suche nach einem Ort, der ein unabhängiges, künstlerisches Arbeiten in einer Ateliergemeinschaft ermöglichen sollte, wurde dem Verein das ehemalige Backhaus der Bäckerei Ostermann angeboten. Im Haus in Paderborns Stadtmitte in unmittelbarer Nähe zum Rathaus am Kamp 21 entstanden in den oberen Etagen Atelierräume. Das Erdgeschoss wird für Veranstaltungen wie diese Ausstellung mit Künstlern aus OWL genutzt.
Im Vorwort des Kataloges zur Ausstellung schreibt Erwin Grosche eine Gebrauchsanweisung:
„Die Idee des Wintersalons ist es, einen Querschnitt des aktuellen Kunstschaffens der Region darzustellen und Kunstschaffende, Kunstinteressierte und potenzielle Käufer zusammenzubringen. Man kann durch die Fluchten der alten Bäckerei schlendern und sich einfach inspirieren lassen. Manche Bilder machen glücklich, andere stellen Fragen. Vielleicht sollte man mehrfach diese Ausstellung besuchen um allen Kunstwerken auf den Grund zu gehen. Sie hätten es verdient.“
REDEN - AUSTAUSCHEN - DISKUTIEREN
Ausstellende Künstlerinnen und Künstler (in alphabetischer Folge):
Johanna Baschke, Magdalene Bischinger, Heike Clausen, Wolfgang Daum, Sigrid Engel, Annie Fischer, Iris Friedrich, Christa Fuhrmann, Nadja Glorius-Kröger, Marie-Pascale Gräbener, Titus Grall, Carsten Gude, Ulrich Heemann, Maria Henke, Angelika Hölscher, Alexander Horst, Manfred Hübscher, Susanne Kinski, Kornelia Kopriva, Marie-Luise Meister, Wolfgang Meluhn, Karin Oestreich, Susanne Pantoja, Birgit Rehsies, Claudia Reismann, Kordula Röckenhaus, Iris Rothmann, Günter Schulz, Natalie Schwarz, Bernhard Sprute, Beate Steffens, Michael Strauß, Klara-Maria Uhle, Christiane Vahle, Dagmar Venus, Wolfgang Waesch, Eva Wilcke, Claudia Winkel
Die Auswahl der präsentierten Arbeiten traf diese Jury:
Prof. Geilen, Jochen (Künstler, Dozent Freie Grafik FH Bielefeld)
Isaak, Gennadi (Künstler, Paderborn)
Sondermann, Heike (Kunsthistorikerin und Kuratorin, Paderborn)
Brunzema, Imke (Künstlerin + Raumstation, Bielefeld)
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