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offene ateliers 2019

OFFENE ATELIERS 2019 Paderborn und Umgebung

Impressionen von der Vernissage zur Begleitausstellung

Ausstellungseröffnung am 17. Mai 2019 im Kunstverein Paderborn

GERMANY / ALLEMAGNE / NRW / PADERBORN

Was haben Kunst und Kultur mit Wirtschaft zu tun? Hilft die Kunst der Wirtschaft bei der Sicherung der Standorte? Unterstützt die Wirtschaft Kunst und Kultur einer Region pro bono publico oder wird auch in diesem Bereich primär in Kosten/Nutzen Dimensionen gedacht und gehandelt? Mit solchen zunächst für die Vernissage zur Begleitausstellung der Offenen Ateliers 2019 im Raum Paderborn und Umgebung ungewöhnlich erscheinenden Gedanken durften sich die Gäste im Haus des Kunstvereins Paderborn beschäftigen.

Eingeladen zu diesem dann sehr inspirierenden Abend in der Westernstrasse 7 in Paderborn hatte das Organisationsteam mit Wolfgang Brenner, Horst Krause, Dagmar Venus und Hyazinth Pakulla.

Die Vorsitzende des Kunstvereins Paderborn, Dr. Alexandra Sucrow, freute sich während der Begrüßung der Gäste über die große Resonanz bei den Künstlerinnen und Künstlern der Region Paderborn und Umgebung. 50 Kunstschaffende zeigen im Jahr 2019 ihre Werke, geben Einblick in ihre Arbeit und die damit verbundenen kreativen Prozesse.

Dr. Alexandra Sucrow erwartet wieder eine hohe Zahl Kunstinteressierter in den Ateliers.

Mit der Begleitausstellung im Haus des Kunstvereins Paderborn bietet man Kunstinteressierten eine gute Möglichkeit, sich vor dem gezielten Besuch einiger Ateliers am 01. Und 02. Juni 2019 einen Überblick über die vielfältigen Angebote zu verschaffen. In diesem Jahr ist das gewohnte Programm ausgeweitet worden. In mehreren Ateliers können Gastkünstler und Gastkünstlerinnen der bildenden Kunst getroffen werden. Auch musikalische Leckerbissen wurden eingeplant. Im Atelier Christine Steuernagel spielt an beiden Tagen zu einer festen Zeit Alison Rosemary Köck auf dem Klavier Debussy „Impressionistische Klangmalereien“ und im Atelier Kerstin Hoffmann spielt am 01.06. „The Acoustic Groove Experience“ mit Tony Kaltenberg und Carsten Hormes.

Provinz als Hort der Kreativität

Und dann kam Frank Wolters, seit 2 Jahren Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungs-gesellschaft Paderborn und sprach in seiner Eröffnungsrede über die Vorzüge der Provinz:„Sprechen wir über Provinz, meinen wir damit oft, das ist „altbacken, konservativ, hinterwäldlerisch“ oder einfach, da ist nichts los.

Wir vergessen dabei, dass die meisten Weltmarktführer in der Bundesrepublik Deutschland genau da Ihre Zentralen haben, wo andere und nicht selten auch die Menschen die dort wohnen und leben von der Provinz sprechen.“

Kreativität, Entwicklungs- und Widerstandsfähigkeit scheinen also dort zu entstehen wo weniger Stadt ist, mehr Land, mehr Provinz ist. Vielfalt, das sei das Ding der Provinz, auch wenn die Metropolen bunt und laut seien und in vielen Bereich Hotspots haben und neue ausbilden, so Frank Wolters weiter.

Mit seiner locker-verbindlichen, manchmal auch selbstironischen Art des Vortrages hatte er die in großer Zahl der Einladung gefolgten Gäste der Vernissage schnell auf seiner Seite. Seine Gedanken zum Kulturbetrieb und dessen auch wirtschaftlicher Bedeutung waren gut nachvollziehbar.

Mit Menschen für Menschen

In allen Themenbereichen habe er in seinen Verantwortungsbereichen als Geschäftsführer der Wirtschafts-förderung und Geschäftsführer der Technologiepark-Gesellschaft mit sehr unterschiedlichen Branchen zu tun, allesamt haben aber eines gemeinsam – sie arbeiten mit Menschen: „mit Menschen, die aus ihren sehr unterschiedlichen Lebensläufen und Funktionen sehr heterogen auf die Welt schauen“.

Es gehe für ihn im Kontext zu Kunst und Kultur darum, was einen Standort lebenswert mache und welche Voraussetzungen ein Wirtschaftsstandort erfüllen müsse, um als attraktiv wahrgenommen zu werden. Frank Wolters: „Der Wirtschaftsraum Paderborn lebt und atmet durch die kreativen Köpfe, die gestaltenden und schaffenden Menschen, Paderborn erlangt dadurch Stärke und Kraft für die Aufgaben, die täglich zu meistern sind“.

Dem aus der Wirtschaft kommenden fünffachen Familienvater Frank Wolters ist nachhaltige Entwicklung wichtig. Er traf die Gefühle der anwesenden Künstlerinnen und Künstler: „Künstler, Sie als Künstler, leisten immer wieder einen wichtigen Beitrag für den gesellschaftlichen Fortschritt, indem Sie uns, der Gesellschaft, eine andere Perspektive anbieten und dazu anregen, Dinge und Sachverhalte anders zu sehen. Diese Kreativität ist wohl das wichtigste Wirtschaftsgut in einem rohstoffarmen Land“.

Frank Wolters rief die Wirtschaft auf „für Kunst, Kultur, Kreativität angemessenes Geld auszugeben. Dies kann auf vielen verschiedenen Wegen geschehen. Die Form der Kooperation auf Augenhöhe, auf der Basis eines gemeinsamen Geschäftsverständnisses, ist dabei sicherlich die ideale Lösung“.

Die Vernissage zur Begleitausstellung der Offenen Ateliers Paderborn 2019 im Haus des Kunstvereins Paderborn war inspirierend und bot nach den offiziellen Reden viel Zeit für anregende Gespräche und eventuelle Verabredungen für die Tage der offenen Ateliers am 01. und 02. Juni 2019.

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